„Es war einmal, da wurde unser Planet von einem riesigen Drachen tyrannisiert. Der Drache überragte selbst die höchste Kathedrale und war mit einem dicken Panzer aus schwarzen Schuppen bedeckt. Seine roten Augen glühten vor Hass und aus seinem furchtbaren Maul floss beständig ein übelriechender, gelblich-grüner Schleim. Er verlangte der Menschheit einen Furcht einflößenden Tribut ab: Um seinen gigantischen Appetit zu stillen, mussten jeden Tag beim Einbruch der Dunkelheit zehntausend Männer und Frauen zum Fuß des Berges gebracht werden, wo der tyrannische Drache lebte. Manchmal verschlang der Drache die Unglücklichen sofort; manchmal wiederum kerkerte er sie im Berg ein. Dort mussten sie Monate oder Jahre dahinsiechen, bis sie schließlich verspeist wurden.“ [1]

Mit diesen Worten beginnt „Das Märchen vom tyrannischen Drachen“, geschrieben von Nick Bostrom, einem schwedischen Philosophen. Darin werden das Altern und seine Folge, der Tod, in einem Drachen versinnbildlicht, der einen täglichen Tribut an Menschen fordert, einen Blutzoll.

Genauso, wie die Menschheit sich in diesem Märchen zusammenfindet um die Schwachstellen des Drachens zu finden, so sind wir auf dem besten Weg dahin, zu verstehen, was genau hinter dem Alterungsprozess steckt. Die Prozesse, die dazu beitragen und der evolutionäre Grund dafür wurden bereits in Episode 2 und 3 behandelt. Diesmal soll es darum gehen, aus diesen Erkenntnissen medizinische Schlüsse für unsere Zukunft zu ziehen. Ganz konkret heißt das zu fragen: Können wir das Altern aufhalten?

Herzlich willkommen, ich bin Lukas und das ist Episode 4: Dem Altern entgegentreten


„Da es nicht möglich war, den Tyrannen zu besiegen, blieb den Menschen keine andere Wahl, als seinen Befehlen zu gehorchen und den grausigen Blutzoll zu entrichten. Es waren immer ältere Leute, die als Opfer ausgesucht wurden. Obwohl die Alten genauso lebhaft und gesund wie die Jungen waren und manchmal weiser als diese, war man nämlich der Meinung, dass sie wenigstens bereits ein paar Jahrzehnte des Lebens genossen hatten.“

Durch die medizinischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte erreichen immer mehr Menschen ein hohes Alter. Das ist soweit nicht überraschend, bis man sich anschaut in welchem Alter sie sterben, und welche Muster sich auftun, wenn man die Daten vieler Menschen über die Zeit hinweg betrachtet. Daraus errechnet man eine mathematische Annährung, die beschreibt, mit welcher Wahrscheinlichkeit eine theoretische Person zu einem bestimmten Zeitpunkt noch lebt.

Die Kurve, die sich aus dieser sogenannten Überlebenswahrscheinlichkeit ergibt, sieht bei verschiedenen Spezies unterschiedlich aus: Frösche zum Beispiel sterben mit hoher Wahrscheinlichkeit mit geringem Alter und nur wenige Individuen überleben um sich fortzupflanzen. Bei uns Menschen ist es umgekehrt: Wir überleben oft über unsere reproduktive Phase hinaus bis in den Bereich, in dem sich die Folgen des Alterns klar zeigen.

Zudem Erreichen wir ein immer höheres Alter, ohne dass sich diese Folgen auf unsere Gesundheit auswirken. Dies wird als erfolgreiches Altern bezeichnet. Früher oder später treten jedoch Gebrechlichkeit auf und dieselben Mechanismen, die den Alterungsprozess bestimmen, verursachen Krankheiten, durch welche die Überlebenswahrscheinlichkeit im Alter sinkt [2, 3].

Um aus Episode 3 zu rekapitulieren: Vorgänge wie DNA-Schäden, ein fehlerhafter Proteinhaushalt, Schäden in den Mitochondrien, Entzündungen, die Ansammlung inaktivierter Zellen, usw. führen zur Abnahme der Funktionsfähigkeit unseres Körpers, jedoch fördern sie auch den Ausbruch altersbedingter Krankheiten. Zu diesen zählen unter anderem Alzheimer und Parkinson, Krebs, Netzhauterkrankungen, Gelenkabnutzung und –entzündung, Muskel- und Zahnfleischschwund. Diese Krankheiten hängen nicht direkt mit dem Altern zusammen, sondern laufen über dieselben Wege ab, auch wenn sie sich in unterschiedlichen Situationen und Geschwindigkeiten äußern [4].

Kommen wir mit dem Wissen dass nicht das Altern, sondern diese Erkrankungen zum Tod führen, auf die Entwicklung der Überlebenswahrscheinlichkeit zurück. Während wir die altersbedingten Krankheiten immer mehr bekämpfen und verzögern können verschiebt sich die Lebenserwartung zwar nach hinten, aber nicht das Alter, das wir maximal erreichen können [5]. Seit etwa 50 Jahren gibt es zuverlässige Statistiken über die ältesten Menschen und seitdem liegt das höchste erreichbare Alter zwischen 110 und 120 Jahren [6], mit der Französin Jeanne Calment als einzige Ausnahme, die ein Alter von 122 Jahren erreichte.

Diese vermutete maximale Lebensspanne beschreibt ein Alter, dass wir aufgrund unserer biologischen Begrenzungen nicht überschreite können und bei der damit die Überlebenswahrscheinlichkeit zwangsläufig auf Null sinkt [6, 7]. Bis jetzt hat uns unsere medizinische Forschung auf einen Weg gebracht, diese maximale Lebensspanne möglichst voll auszureizen. Jedoch argumentieren andere, dass es möglich sei, diese zu verschieben oder sogar komplett zu eliminieren.

In den letzten Episoden wurde der evolutionäre Sinn des Alterns angesprochen, und dass dieses als Nebeneffekt zur Erhöhung des Überlebens der Spezies entstanden sein könnte: Falls dem so ist, dann sollte es im genetischen Code zurück verfolgbar sein. Eine Theorie folgt genau dieser Annahme und besagt, dass die normalen Programme der körperlichen Entwicklung irgendwann zu mehr Schaden als Nutzen führen und das Altern damit quasi programmiert ist, obwohl es nicht der eigentliche Effekt ist [8]. Ähnliche Theorien wurden auch für die Programme aufgestellt, nach denen Entzündungen ablaufen [9] und für jene der zellulären Seneszenz, welche ja eigentlich den Körper vor Krebs schützen soll [10]. Wenn man jetzt diese Programme genau untersucht und die Punkte findet, wo der Schaden für den Körper, den Nutzen übersteigt; dann könnte es möglich sein die negativen Folgen des Alterns zu limitieren oder sogar rückgängig zu machen.

Dabei orientiert man sich auch an der Tierwelt, wo bestimmte Spezies keine Alterungseffekte zeigen, also keinen Austritt aus der reproduktiven Phase, keinen altersbedingten Funktionsverlust oder sinkende Überlebenswahrscheinlichkeit mit dem Alter. Dazu gehören unter anderem Hummer [11], Süßwasserpolypen [12], die Islandmuschel oder die Flussperlmuschel [13]. Der US-amerikanische Altersforscher Caleb Finch beschrieb diesen Effekt in den 90ern mit dem Begriff „vernachlässigbare Seneszenz“ [14].

In der Hoffnung dieses Konzept, das Altern zu negieren, auf den Menschen übertragen zu können, stellte der britische Altersforscher und Autor Aubrey de Grey dann 2002 ein Konzept auf, welches hofft dieses im Menschen nachzubilden: die „Strategien zur manipulierten vernachlässigbaren Seneszenz“ [15]. Er listete 7 Arten an Schäden auf, deren Reparatur zur Bekämpfung des Alterns beitragen könnte, und die auch eng mit den Vorgängen des Alterns aus Episode 3 verbunden sind [16]. Jedoch ist hier zu erwähnen, dass diese Forschung nicht auf der Sicherheit medizinischer Machbarkeit beruht, sondern, ebenso wie der Kampf gegen den Drachen im Märchen, auf der Annahme basiert, das Altern zu stoppen wäre sinnvoll und machbar.

Wenn wir jetzt schon an dem Punkt sind, die direkten Schäden durch das Altern bekämpfen, oder anders gesagt behandeln zu wollen, dann gehen wir mit dem Altern um wie mit einer Krankheit. Darüber, ob das Altern direkt als behandelbare Krankheit angesehen werden sollte, herrscht Uneinigkeit. Einig ist man sich zumindest darin, dass es keine Krankheit an sich ist [17]; daher kann auch niemand an hohem Alter sterben. Jedoch wird die Rolle des Alterungsprozesses bei der Entwicklung von Krankheiten immer bewusster wahrgenommen und untersucht.

2018 zeigte sich dies auch in der Neueinführung des Codes XT9T in den internationalen Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation. Diese Codes finden sich auf den Zettel, die du zum Beispiel für Überweisungen oder Krankschreibungen vom Arzt bekommst und vermitteln kurz und knapp die Diagnose. XT9T wurde als Ergänzungscode zur eigentlichen Diagnose eingeführt und bedeutet, dass diese durch die pathologischen Folgen des Alterns hervorgerufen wird [18]. Damit nimmt die Weltgesundheitsorganisation das Altern als Risikofaktor und Beitrag zur öffentlichen Gesundheit wahr und öffnet die Tür für zielgerichtetere medizinische Forschung und bessere statistische Auswertung der Folgen des Alterns [19].

Durch XT9T wird aber nicht das Altern selbst als Krankheit angesehen, es wird nur dessen Beitrag dazu anerkannt. Für jene, die das Altern wirklich direkt bekämpfen wollen, geht dies nicht weit genug [20]. Dabei stellt sich jedoch die Frage, inwieweit man natürliche Prozesse des Lebens als krankhaft darstellen sollte. Und damit kommt eine ganze Reihe an weiteren Problemen, vor allem gesellschaftlicher und ethischer Natur, die mitdiskutiert werden müssen.


„Eine Gruppe von berühmten Ingenieuren und Drachologen schickte eine Petition an den König, das Anti-Drachen-Projektil zu finanzieren. Zu der Zeit, als dieses Bittschreiben losgeschickt wurde, war der König gerade damit beschäftigt, seine Armee auf der Jagd nach einem Tiger anzuführen. Der Tiger hatte einen Bauer getötet und war danach in den Dschungel verschwunden. Am Land war die Furcht groß, dass der Tiger wiederauftauchen und erneut zuschlagen würde. Der König hatte den Dschungel umstellen lassen und befahl seinen Truppen, sich ihren Weg durch das Dickicht zu kämpfen. Am Ende des Feldzugs konnte der König verkünden, dass alle 163 Tiger im Dschungel, unter ihnen vermutlich auch das mörderische Tier, eingefangen und getötet worden waren. In der Aufregung war allerdings die Drachen-Petition verloren oder vergessen worden.“ [1]

Bevor wir uns dem metaphorischen Drachen stellen und schauen, ob und wie er erlegt werden kann muss jedoch eine Frage betrachtet werden, die vielleicht nicht sofort in den Sinn kommt: Sollten wir den Drachen überhaupt töten? Um in der Metapher zu bleiben: Hat der Drache nicht auch einen Sinn in seiner Existenz.

Dabei stößt man auf einen ethischen Widerspruch, ein Dilemma: Auf der einen Seite steht eine Welt, in der massiv Leid und Krankheit vermieden werden könnte, was man instinktiv erstmal gut finden will, auf der anderen Seite kommt jedoch die Einsicht, dass das Altern ein natürlicher Prozess und damit ein fester Bestandteil des Lebens ist; oder anders gesagt: das Altern hat einen Sinn [21-23].

Dabei ist hier tatsächlich ein Zweck für unser Leben gemeint; etwas, dass unserem Leben Bedeutung gibt, im Gegensatz zur Diskussion des evolutionären Sinnes des Alterns. Das Altern begrenzt unsere Lebenszeit und schützt uns durch seine Natürlichkeit und Unveränderlichkeit davor eine eigene Entscheidung zu unserem Sterben treffen zu müssen, oder schlimmer noch: diese Entscheidung von einer dritten Macht von außen treffen zu lassen [24].

Es ist also wichtig abzuwägen, ob das Altern als etwas Krankhaftes oder etwas Sinngebendes angesehen werden sollte. Da die eigene Antwort auf diese Frage schwerwiegende Konsequenzen hat und einen der fundamentalsten Aspekte des Lebens betrifft ist sie schon seit langem für die Menschheit relevant. Bereits Aristoteles sprach vom degenerierenden Prozess des Alterns, der fortschreitet, so wie einer Lampe langsam aber sicher das Öl ausgeht [25]. Schon in der Antike wurde dies mit einer Krankheit verglichen, so etwa von dem griechischen Arzt Galenos, dem römischen Dichter Terenz und des Philosophen Cicero [26, 27], welcher schrieb: „Wir müssen gegen das Altern kämpfen, so wie gegen eine Krankheit“. Der persische Gelehrte Avicenna beschrieb um das Jahr 1000 Altern und den Tod hingegen nicht als krankhaft, sondern als Ergebnis des natürlichen Lebens und stellte damit das Sicherstellen eines angenehmen Alterns über die Idee das Altern heilen zu können [28]. Erst im 18. Jahrhundert kamen dann wissenschaftliche Theorien auf, dass Altern an sich keine Todesursache ist, sondern der Vorgang, der mit den daraus entstehenden Krankheiten dahin führt [27].

Damit zeigt sich, dass das Thema seit der Antike von Relevanz war und auch die Möglichkeit diskutiert wurde das Altern, oder eher die Folgen des Alterns, zu heilen. Dass diese Möglichkeit für uns Menschen faszinierend wirkt führt jedoch auch dazu, dass sich dieses Thema leicht für Aufmerksamkeit missbrauchen lässt. So wie früher die Quelle der ewigen Jugend oder Lebenselixiere in der Öffentlichkeit für Aufregung sorgten, so müssen wir heute mit vermeintlich bahnbrechenden Entdeckungen in der Alternsforschung in den Medien umgehen lernen.

Vor allem die Bemühungen von Aubrey de Grey und des Projektes SENS wirken durch ihre hochgesteckten Absichten anziehend und werden dann auch in den Medien betitelt mit: „500 Jahre und mehr – Die Abschaffung des Alters“ [29] oder „Britischer Forscher ist sicher: Menschen können 1000 Jahre alt werden“ [30]. Daher hier der dringende Hinweis solche verführerischen Berichte äußerst achtsam zu hinterfragen, ob sie wissenschaftlich stichhaltig sind.

Und dann, wenn wir tatsächliche Erkenntnisse und Möglichkeiten von den philosophischen Idealen einer Welt ohne Altern trennen können und es sich tatsächlich herausstellen sollte, dass wir das Altern bekämpfen, wenn nicht sogar umkehren, können, müssen wir uns entscheiden ob es für uns als Menschheit die richtige Entscheidung ist.


„Der König, der zu der Zeit wegen der Beseitigung der Klapperschlangen-Plage sehr beliebt war, […], befürchtete jedoch, dass er die Unterstützung durch das Volk einbüßen würde, sollte es scheinen, er würde die Petition gegen den Drachen ganz übergehen. Darum entschied er sich für eine öffentliche Anhörung. Führende Drachologen, verschiedene Minister und der interessierte Teil der Bevölkerung wurden eingeladen, daran teilzunehmen. […]

Nachdem der König die Anwesenden begrüßt hatte, überließ er das Podium der Wissenschaftlerin, die maßgeblich für die Petition verantwortlich war, einer Frau mit ernstem, fast strengem Gesichtsausdruck. Sie erklärte nun in klaren, einfachen Worten, wie das Projektil funktionieren würde und wie man eine genügende Menge des Verbundmaterials herstellen könnte. Wenn man Forschungsgelder in der Höhe bekommen würde, die man erbeten hatte, dann sollte es möglich sein, die Arbeit in fünfzehn bis zwanzig Jahren fertigzustellen. Mit noch besserer Finanzierung könnte es sehr wohl sein, die Sache in gerade einmal 12 Jahren zu erledigen. Völlige Sicherheit gab es allerdings nicht, dass alles so laufen würde, wie man es sich vorgestellt hatte. Die Menge folgte dem Vortrag der Frau aufmerksam.“ [1]

Neben der Frage, ob wir das Altern überhaupt bekämpfen sollten, welche wir ja auch nur mit einem Jein beantworten konnten, stellt sich nun die Frage wie weit unsere Möglichkeiten nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft gehen. Wenn wir uns zunächst entscheiden sollten, Altern wie eine Krankheit zu sehen, dann wird jeder von uns zu einem Patienten. Und damit kommt die Frage, wo und wann man mit einer Behandlung beginnen muss.

Ein guter Ansatzpunkt ist, dort zu lernen, wo es von Natur aus möglich ist. So wie wir jetzt stehen, wissen wir zum Beispiel, dass manche Menschen schneller altern als andere. Wir wissen, dass der Alterungsprozess ab einem gewissen Punkt anfängt und dann früher oder später beginnt seine negativen Folgen in der Entwicklung von Gebrechlichkeit oder altersbedingten Krankheiten zu zeigen. Warum lernen wir dann nicht zunächst von denen, die demnach am „erfolgreichsten“ Altern: Menschen mit besonderer Langlebigkeit.

Dabei zeigt sich, dass auch diese nie ohne die Auslöser des Alterns leben mussten, auch bei ihnen treten oxidative oder DNA-Schäden auf, sie erfahren einen Funktionsverlust in ihren Mitochondrien [31], ihren Zellen und ihrem Körper [9]. Dabei zeigt sich, dass die Stärke dieser Effekte einen wichtigen Einfluss hat. Sind die Stressreize nur gering, können sie durch ihre Anregung der Körperreparatur sogar zu einem gesunden Altern beitragen. Erst wenn die Effekte die Reparaturfähigkeit übersteigen, kann ihre negative Wirkung nicht kompensiert werden und schädliche Effekte treten auf. Bei Prozessen wie Entzündungen oder der zellulären Seneszenz zeigt sich hier also wieder eine feine Waage, bei der die gleichen Signale zum Erhalt notwendig sind, aber in anderer Wirkweise schädlich sein können [32, 33].

Und trotzdem: auch eine im Vergleich gesunde 100-jährige Person ist von körperlicher Funktionsabnahme betroffen und die molekularen und zellulären Zeichen des Alterns sind zu finden. Daher ist ein Ansatz, nach den Gemeinsamkeiten im Ursprung dieser Zeichen zu suchen, ganz ähnlich wie im Zusammenhang zwischen dem Alterungsprozess an sich und dem Auftreten altersbedingter Krankheiten. Dabei ist wieder ein großes Hindernis die unglaubliche Komplexität unseres Körpers. Während man die Teufelskreise ausfindig gemacht hat, die manche altersbedingten Krankheiten so schnell voranschreiten lassen [4, 35], und auch Verbindungen zu den Prozessen des Alterns findet, lässt sich Altern nicht auf ein simples Ursache-Wirkung-Prinzip zurückführen, da die gleichen beteiligten Prozesse, wie eben beschrieben, nützliche sowie schädliche Effekte haben können.

Der sicherste Ansatz wäre also direkt im Ursprung des schadhaften Alterungsprozesses zu schauen und dabei trifft man auf die beiden bereits besprochenen Überlegungen: Entweder der Ursprung liegt in einem Programm, welches das Altern und eine begrenzte Lebensspanne vorgibt und welches es zu überlisten gilt um diese Lebensspanne zu maximieren [7, 36]. Oder der Ursprung liegt im Selektionsschatten, wonach das Altern einfach die Ansammlung von Schäden ist, die durch die Selektion nicht mehr entfernt werden können [37].

Doch ganz egal, ob die Aufgabe ist, ein programmiertes Altern umzuprogrammieren, oder die Reparatur von Schäden, die die Selektion nie Aussortieren konnte, selber zu übernehmen: zumindest theoretisch hätten wir Behandlungsansätze gegen das Altern [38]. Ob und wie diese am Ende wirken ist jedoch nicht abzusehen, womit auch die Frage nach der medizinischen Machbarkeit bis jetzt mit einem Jein beantwortet werden muss.


„Und so begann ein technologisches Rennen gegen die Zeit. Das Konzept eines Anti-Drachen-Projektils war einfach, aber es in die Tat umzusetzen, erforderte die Lösung tausender technischer Detailprobleme, von denen jedes zeitaufwändige und sehr oft erfolglose Versuchsreihen brauchte. […]

Trotz der fast unbeschränkten Mittel und obwohl die Techniker rund um die Uhr arbeiteten, konnte die vom König gesetzte Frist nicht eingehalten werden. Das Jahrzehnt ging vorüber und der Drache war immer noch am Leben und wohlauf. Aber die Anstrengungen begannen, Früchte zu tragen. Ein Prototyp der Rakete war erfolgreich gezündet worden. Der Projektil-Kern – gefertigt aus dem teuren Verbundmaterial – würde zeitgleich mit der voll ausgetesteten Hülle fertig sein, in die er dann eingesetzt werden sollte. Der Abschuss der Rakete war für Silvester des nächsten Jahres geplant, genau zwölf Jahre nach Beginn des Projekts.“ [1]

Wir haben jetzt die ethischen Hintergründe und die medizinische Machbarkeit hinter dem Kampf gegen das Altern betrachtet und noch keine klare Antwort gefunden. Daher lohnt sich jetzt der Blick direkt an die Grenzen der aktuellen Forschung, dem nicht ohne Kontroverse stattfindenden Stand der Wissenschaft. Konkret gesagt, soll es jetzt um die Punkte gehen, an denen eine Therapie gegen das Altern ansetzen könnte und häufig steht auch dies nicht direkt im Mittelpunkt der Forschung, sondern verzweigt sich in andere Bereiche unserer Gesundheit, da wir ja gesehen haben, wie komplex Prozesse wie zB Entzündungen, zelluläre Seneszenz oder Zellerneuerung in Geweben sind. Diese Komplexität macht es auch schwer die einzelnen Therapieansätze klar abzugrenzen und zu ordnen. Grob kann man jedoch drei Kategorien finden, die auf verschiedenen Ebenen angreifen.

Erstens: Die Intervention in der Signalgebung der Zelle.

Zweitens: Die Intervention in den Alterungsprozessen.

Drittens: Die Intervention an seneszenten Zellen.

Zu der ersten Kategorie: die Signale innerhalb jeder einzelnen unserer Zellen müssen sicherstellen, dass sich diese richtig verhält und ihre Funktion ausführt. Dazu gehören Stoffwechsel, Zellüberleben, -deaktivierung und –sterben, die Produktion von Proteinen und das Aufrechterhalten der Proteostase, dem Zellwachstum und die Zellteilung. Die Vermutung liegt also nahe mit der Beeinflussung dieses Systems einen positiven Effekt erzielen zu können. Und genau dies findet man bei einem Therapieansatz, der bereits in Episode 2 angesprochen wurde, und auch in Episode 3: der Kalorienrestriktion. Um kurz zu rekapitulieren: eine Reduktion der Kalorienaufnahme von 20 bis zu 50 % ohne Mangel an essentiellen Stoffen führt nachgewiesenermaßen zu einer längeren Lebensspanne bei verschiedenen Modellspezies [39] und auch beim Menschen zu einer Verbesserung verschiedener Risikofaktoren, mit der Vermutung, auch beim Menschen zu einem langen Leben beitragen zu können [40, 41]. Wer also nur nach dem vielversprechendsten Mittel gegen das Altern sucht, ohne sich Pillen oder Spritzen aussetzen zu wollen kann auch hier mit dem zuhören stoppen.

Denn wenn wir schauen, wie die Kalorienrestriktion in der Zelle wirkt, lassen sich die Signalwege bestimmen, die dazu beitragen [42] und diese lassen sich dann gezielt nur über Medikamente steuern. Drei Signale sind dabei besonders relevant: mTOR, SIRT und Insulin. Alle drei Signale haben verschiedenste, teilweise ungeklärte Wirkung in den Zellen, jedoch zeigen alle ein Potential die Lebensspanne zu verlängern [43]. Zudem kommt, dass diese Signale nicht alleinstehen, sondern sich in einem komplexen Netzwerk gegenseitig und in ihrer Wirkung beeinflussen. Teil dieses Netzwerks ist zum Beispiel auch das schon bekannte FOXO [44]. Medikamente, die in diesem Netzwerk wirken, sind vielversprechend die Effekte einer Kalorienrestriktion zumindest teilweise nachzuahmen und werden daher auch als „Kalorienrestriktionsmimetika“ bezeichnet [45].

Der zweite Ansatz zielt darauf ab, die in Episode 3 besprochenen Prozesse des Alterns zu bekämpfen und den Körper damit zu schützen. Zusammen mit der griechischen Vorsilbe „gero-“ für “alt” wird diese Gruppe an Therapien als „Geroprotektoren“ bezeichnet [46]. Obwohl der Begriff bereits 1910 geprägt wurde ist dies in der Forschung noch ein sehr junges Feld, in dem erst die Rahmenbedingungen zur Forschung für einen medizinischen Nutzen im Menschen geklärt werden müssen [47]. Die Ideen sind zudem so weit gefächert wie die Punkte, an denen die Schäden durch das Altern auftreten: an Mitochondrien [48], an den zusammengeklumpten Proteinen oder anderen kaputten Strukturen, an Telomeren oder an der Abnahme an Stammzellen. Bei den Geroprotektoren zeigt sich jedoch das Problem, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Mit Stammzellen [49] oder Telomerase [50] das Altern aufzuhalten klingt erstmal verheißungsvoll und wird entsprechend auch medial aufgenommen [51, 52], jedoch finden sich häufig widersprüchliche Ergebnisse und Aussagen, die sich nicht auf den Menschen übertragen lassen.

Der dritte Ansatz geht genauer auf die Folgen der zellulären Seneszenz ein. Getrennt von den anderen Kennzeichen des Alterns ist sie hier, da hier ein direkter Zusammenhang zur Entwicklung von Gebrechlichkeit und altersbedingten Erkrankungen besteht [53]. Zudem konnte durch gezielte Zerstörung der seneszenten Zellen in Mäusen eine Verbesserung in Geweben erzeugt werden, die sich sogar als Verjüngung beschreiben lässt [54]. Seneszente Zellen belasten aus zwei Gründen den Körper und beide eignen sich als Therapieansatz: Erstens nehmen sie durch ihre Inaktivität Platz im Gewebe weg und schwächen es dadurch, zweitens und noch viel wichtiger: sie schütten Signale aus, die ihre Umgebung beeinflussen. Dazu gehören neben nützlichen Funktionen, wie der Anregung zu Regeneration und Wundheilung auch schädliche, wie das Aufkommen chronischer Entzündungen, sollten sie nicht entfernt werden [55, 56]. Die beiden Ansätze sind demnach: ein Signal zu geben, seneszente Zellen zu entfernen und die Ausschüttung schädlicher Signale nach außen zu hemmen oder die nützlichen Signale zu fördern [57]. Für beide Ansätze gibt es mögliche wirksame Stoffe und die pharmazeutische Forschung in diesem Feld schreitet rasch voran, auch wenn immer noch der konkrete Nachweis fehlt, dass die Bekämpfung seneszenter Zellen in unserem Körper den gewünschten Effekt hat.

Damit zeigt sich auch in diesem Kapitel, dass wir große Schritte voran machen. Aber wir wissen immer noch nicht, ob sich die Bemühungen am Ende lohnen. Andernfalls kann sich herausstellen, dass jeder therapeutische Ansatz wirkungslos ist oder mit untragbaren Nebenwirkungen einherkommt. Bis jetzt heißt es nur zu warten und je nach persönlicher Einstellung zu hoffen oder zu bangen, dass wir den Drachen eines Tages töten.

„Es schien, als würde die Erde selbst vor Erleichterung aufseufzen. Nach Jahrhunderten der Unterdrückung war die Menschheit endlich von der grausamen Tyrannei des Drachens befreit.

Die Freudenschreie gingen in einen jubelnden Sprechgesang über: “Lang lebe der König! Lang sollen wir alle leben!” Auch die königlichen Ratgeber waren in dieser Nacht glücklich wie Kinder. Sie umarmten sich gegenseitig und beglückwünschten den König: “Wir haben es geschafft! Wir haben es geschafft!”

Aber der König antwortete mit gebrochener Stimme: “Ja, wir haben es geschafft. Wir haben den Drachen heute getötet. Aber, verdammt noch mal, warum haben wir das erst so spät gemacht? Wir hätten es fünf, vielleicht sogar zehn Jahre früher tun können. Millionen von Menschen hätten nicht sterben müssen.”“ [1]

Im Märchen kann der Drache also tatsächlich getötet werden und die Menschheit richtet sich auf eine neue Ära ohne den Blutzoll ein. Gleichermaßen wäre eine Welt ohne das Altern eine, die uns vor große Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen stellen würde. Und zuletzt muss immer bedacht werden: Das Märchen vom tyrannischen Drachen ist genau dies; ein Märchen.

Bevor es sich als wissenschaftlich machbar erweist, dass wir den Drachen hier in der Wirklichkeit töten können und sollten, sollte unsere Priorität darin liegen den Menschen ein möglichst erfolgreiches, oder gesundes, Altern zu erlauben. Das heißt, weiter Krankheiten zu bekämpfen und vielleicht an der gemeinsamen biologischen Wurzel von Krankheiten ziehen, wenn es möglich ist; dadurch Gebrechlichkeit und Altern zu verhindern, länger gesund zu bleiben und eventuell damit dann auch älter werden zu können.


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